Montag, 18. Februar 2013

Get It Started

25 days here

Letzte und spätestens diese Woche geht der (Schul-)Alltag hier jetzt richtig los: Die außerschulischen, aber von der Schule organisierten Aktivitäten, haben ihre ersten Treffen, der Unterricht wird "straffer" (Internals beginnen) und die Durchschnittstemperatur sinkt (vor allem Nachts). So hatte ich beispielsweise letzte Woche das erste mal Chor (leider schreckliche Lieder), hab die Leute des diesjährigen Dragon Boatings kennengelernt und gestern waren die Trials für Netball (Kreuzung aus Hand- und Basketball). Nächste Woche kommt noch Tennis und Querflöte dazu und demnächst sind die Fußball- und Basketball-Trials. Mal gucken, wie sich das zeitlich alles vereinbaren lässt..

Ich spiel wahrscheinlich Wing Defense
Da mich Mathe wirklich total gelangweilt hat und es auch noch das Fach mit den meisten Hausaufgaben war, hab ich Mathe letzte Woche durch Dance (im nagelneuen Studio) ausgetauscht. Die hatten natürlich schon mit der Choreo angefangen, und ich musste mich irgendwie reinfinden, aber trotzdem macht es eindeutig mehr Spaß ;) Mein erstes Referat (in Tourism) verlief super (auch wenn mein Partner leider gar nichts gemacht hat - immerhin hat er meine Zusatznotizen ganz gut vom Blatt abgelesen).



Blick von der Bushaltestelle vor der Schule
(rechts ist das Schulgelände)

Anders als zuhause werden hier nicht regelmäßig Arbeiten geschrieben, für die man zuhause lernt, sondern übers Jahr verteilt hat man mehrere Internal Exams und am Ende des Jahres schreibt man pro Fach ein External Exam. Internals bestehen aus allem, was man zu einem bestimmten Thema in einem begrenzten Zeitraum im Unterricht produziert (Arbeitsblätter und -hefte, etc). Externals sind Arbeiten, wie wir sie kennen. Jedoch wird die Zeit, die man für die Vorbereitung auf eine 3h-Klausur braucht (zum Vorteil der Schüler) ziemlich überschätzt: Am Ende des Schuljahres (bzw. Term 3&4) hat man immer mehr "Home Study Time", also Zeit, die man zuhause verbringt, um eigenständig zu lernen. Selbstverständlich lernt fast niemand die ganze Zeit, heißt, die Ferien beginnen theoretisch schon im September/Oktober und nicht Mitte Dezember. Erscheinen muss man ab November nur noch, wenn es ein Examens-Tag ist.

Meine Kursräume (blau ist mein Tutor- und Französisch-Raum)

Jeden Donnerstag (anstatt Klassenlehrerstunde) ist Assembly (Versammlung) von Year 12 (ca. 500 Schüler) im Auditorium. Dort reden die zuständigen Deans, Rektoren und wer sonst noch was wichtiges sagen will darüber, was grade wichtig ist oder was sie fürs Jahr erwarten. Heute hatten wir ein Assembly für alle Internationals (ca. 140 Schüler, davon 10 Deutsche) bei dem sie uns alle wichtigen Dinge und Regeln, sowie anstehende Termine präsentiert haben.



Sehr eindrucksvoll war auch, zu sehen, wie an solch einer großen Schule ein Fototermin abläuft. Das Auditorium wird dazu in ein riesiges Fotostudio umfunktioniert und die Massenabfertigung kann beginnen: Zuerst bekommt jeder einen Barcode auf die Hand geklebt, als nächstes wird man gemessen und der Reihe nach entweder zu Reihe 1,2 oder 3 eingeteilt. Ist man dran, gibt man seinen Barcode ab und macht zwei Fotos: eins stehend, eins sitzend mit der rechten auf der linken Hand. Man geht zwar als Klasse hin, aber Klassenfotos werden nicht gemacht. Die werden später mit Photoshop zusammengebastelt.

Teil unseres Gartens und des Decks

Am Wochenende haben wir meinen Gastbruder verabschiedet und da ja jetzt sein Zimmer frei ist, haben meine Gasteltern kurzfristig entschieden, noch eine Austauschschülerin aufzunehmen. Heißt ab morgen sind wir dann wieder zu fünft. Ihr Name ist Sofia und sie kommt aus Kolumbien. Vielleicht kann ich so dann ja gleich auch noch mein Spanisch verbessern ;)

Heathers Blumen ;)






Never regret.
If it's good, it's wonderful. If it's bad, it's experience.
- Unknown 

Sonntag, 10. Februar 2013

Traumstrände und kein Kleingeld



Rangitoto Island
17 days here

Das Wetter ist (bis auf meinen ersten und auch bisher einzigen Regentag) unverändert und einfach nur gut: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und (leichter) Wind. Von mir aus kann es gerne so bleiben, auch wenn die Pflanzen langsam ihren Geist aufgeben..

Natürlich sind viele Wörter und Ausdrücke noch neu für mich, auch wenn ich immer mehr verstehe. Deshalb hab ich ein kleines Englisch-Vokabelheft angelegt, in das ich immer die Wörter schreibe, die ich nicht kenne (besonders im Unterricht) und dann später nachgucke. So lerne ich es schneller und besser und kann gleichzeitig sehen, wie weit sich mein Englisch-Wortschatz schon erweitert hat (aktuell sind es ca. 140 neue Vokabeln).

Browns Bay Beach
In der Schule fühle ich mich aber ansonsten bisher nicht übermäßig gefordert. Beispielsweise in Mathe oder Französisch machen wir Stoff, den ich zuhause vor zwei Jahren hatte. Zusätzlich gibt es jeden Tag eine Klassenstunde und der Unterricht ist größtenteils entspannt. Alles wird gründlich besprochen (gerne auch 3x), was mir z.B. in Business Studies sehr zugute kommt, denn auf die Art und Weise ist es fast unmöglich, etwas nicht zu verstehen. Aber trotz des eigentlich langen Schultags (8:45-15:15 Uhr) fühlt es sich keineswegs lang an und bis jetzt geh ich hier gerne zur Schule.


Browns Bay Beach - super schöner Sonnenuntergang

Das Einzige was hier wirklich mehr gefordert ist als zuhause, sind meine Füße! Zum Einen sind die Wege innerhalb der Schule viel weiter und da man jedes Fach woanders hat, läuft man sowieso schon mehr. Zum Anderen sind die Schulbusse so mega voll (da der Großteil der 3000 Schüler gleichzeitig Schluss hat) und die Busfahrer meistens total unfreundlich, sodass ich lieber die 2,5km nach Hause laufe.






Zuhause angekommen (ca. 16 Uhr) muss ich dann als erstes aus der Uniform raus! Danach geh ich oft runter zum Strand (vorgestern war ich das erste mal im Meer schwimmen :) ) oder in den Geschäften an der Promenade meine Besorgungen machen (hin/zurück auch nochmal 2km). Zuerst ist mir das gar nicht aufgefallen, aber es gibt hier weder 5ct-, noch 2ct-, noch 1ct-Stücke. Sofern man mit Karte bezahlt ist das egal, aber wenn man bar bezahlt, wird entweder auf die nächsten vollen 10ct auf- oder abgerundet. Die Preise sind nämlich trotzdem $4,99 usw.
Wenn ich dann wieder zurück bin (ca. 17 Uhr) ist Heather manchmal schon dabei das Abendessen zu machen. Danach (und auch währenddessen) gucken dann alle zusammen noch ein bisschen Fernsehen, bevor es ins Bett geht. Trotz SPF 30 ist abends alles zart rot, aber einen richtigen Sonnenbrand hatte ich noch nicht.




Am Wochenende gibt es hier überall Märkte. Manchmal nur Flohmärkte mit einzelnen asiatischen Imbiss-Ständen dazwischen, aber der Markt letzte Woche war ein riesiger Handwerksmarkt auf dem Land. Da gab's echt schöne Sachen und sogar einen Stand mit deutschen Würstchen, den ich schon in Auckland City gesehen hatte. Noch komm ich aber auch ganz gut ohne deutsches Essen klar :)

Orewa Beach






 

Samstag, 2. Februar 2013

School and Differences

9 days here


Die "Orientation Days" für die Internationals und die ersten Schultage sind vorbei. Grundsätzlich finde ich das Schulsystem hier viel besser, aber als International ist es mit diesem System eindeutig schwieriger sich einzufinden. Leider musste ich ein paar "Spaßfächer" zu "Lernfächern", wegen eines Missverständnisses bei der Fächerwahl, wechseln, aber ich bin trotzdem zufrieden: Maths Calculus, Tourism, Business Studies, PEP [Practical Physical Education], French, English.


Ausblick vom Rugby-Feld der Schule
Noch verlauf ich mich ab und zu, aber das ändert sich bestimmt schnell und auch die Schuluniform (schienbeinlanger, dunkelblauer Faltenrock, weiße Kurzarmbluse, roter Wollcardigan und klobige, schwarze Lederschuhe) wird hoffentlich angenehmer zu tragen, wenn es etwas kühler wird.













Wenn nicht meine Hostmum am Anfang immer dabei gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich schon über- oder angefahren worden^^ einerseits sind die Ampeln irritierend, weil sie anfangen zu piepen, wenn man noch gar nicht gehen darf und außerdem fahren ja alle auf der falschen Seite.


Und nein, ich hab noch kein einziges Schaf gesehen und auch keine Farm :D Dafür hab ich zum ersten mal ein Steak gegessen und - das hat mich selbst überrascht - ich fand's richtig lecker! Überhaupt versuche ich nicht so krüsch zu sein und bisher läuft das sehr gut. Ich bin echt stolz auf mich :D

Als meine Gastmutter allerdings vorhin Rührei machen wollte, war ich total irritiert, als sie keine Pfanne rausholte, sondern einfach zwei verrührte Eier in einer Plastikschale in die Mikrowelle stellte und meinte "Warte jetzt zwei Minuten, dann hast du Rührei". Das Resultat fand ich aber ziemlich eklig und wabbelig und hab es dann doch nochmal (mit dem Versprechen, sie auch danach abzuwaschen) in die Pfanne getan. Auf die Frage, ob sie das immer so machen, meinte sie nur "Klar. Habt ihr keine Mikrowelle? So ist es doch am  einfachsten". Mal gucken, was ich noch so an neuseeländischen Kochtricks lerne..

Und zum Schluss ein Foto vom Strand gestern :)